Das Steinmetz-Handwerk ist eines der ältesten. Ohne Steinmetze gäbe es keine Pyramiden in Ägypten, keine Büsten aus Stein von römischen Kaisern, keine Säulen im Dom zu Speyer, keine Ornamente, Skulpturen und Kreuzblumen am Kölner Dom. Nicht ohne Stolz blicken Steinmetze auf ihre Geschichte zurück, haben sich aber perfekt auf das Leben und die professionellen Anforderungen für die Zeit im Jahr 2013 nach Christus angepasst.
Die Ausbildung zum Steinmetz kann in einer von zwei Richtungen laufen:
der Steinmetzarbeit und der Steinbildhauerei.
Aber bevor wir ins Detail gehen bist Du gefragt:
Hast Du das Zeug zum Steinmetz?
Kannst Du anpacken?
Hinterlässt Du gern Spuren?
Bist Du kreativ?
Arbeitest Du genau?
Noch keinen Plan?
Aber viele Ideen und Fähigkeiten?
Dann check doch mal, welche Du für den Beruf des Steinmetz nutzen kannst.
Für Dich ist die Welt keine Scheibe, sondern in 3D. Deshalb kennst Du
Hoch und Tief nicht nur aus der Wettervorhersage, sondern auch vom Zeichnen, Basteln oder Bauen? Dir liegt Geometrie mehr als Quantensprünge? Dann bringst Du eine der wesentlichen Voraussetzungen schon mit. Ob Du später als Steinmetz Treppen versetzt, Brunnenanlagen baust oder aus einem Stein eine Skulptur formst, räumliches Denken ist der Anfang von allem. Computer helfen, Deine Planungen in perfekte Pläne und Zeichnungen umzusetzen
Oder: a²+ b²= c² Dieser Satz des Pythagoras löst bei Dir keine Panik aus? Du weißt, dass ein Hypotenusenquadrat größer ist als ein Kathetenquadrat und hast auch sonst keine Angst vor großen Zahlen? Dann bringst Du alles mit, um als Steinmetz zu planen und zu gestalten. Vielleicht einen Pool für den Garten, die Statue in der Einfahrt oder den Steinboden im Eingang. All das machst Du als Steinmetz möglich, wenn man mit Dir rechnen kann.
so steht`s bei Wikipedia „ist eine gerichtete physikalische Größe, die
eine wichtige Rolle in der klassischen Mechanik spielt. Sie kann Körper beschleunigen oder verformen, durch Kraftwirkung kann man Arbeit verrichten und die Energie eines Körpers verändern“ oder, kurz gesprochen, Kraft heißt: Wenn Du nicht mit anpackst, passiert auch nix. Natürlich nicht nur mit bloßen Händen, sondern auch dem richtigen Handwerkszeug: Knüpfel, Spitzeisen, Fäustel oder Sprengeisen. Du bearbeitest den Stein von Hand mit diesen Werkzeugen, viele Arbeitsschritte werden aber inzwischen auch von Maschinen übernommen.
Ich denke, also bin ich – cogito ergo sum (Descartes, frz. Philosoph). Heißt für den Steinmetz: Ich gestalte, also bleibe ich. In guter Erinnerung bleibt die Arbeit des Steinmetz, denn sie ist (fast) unvergänglich. Lang lebe Deine Arbeit! Ein Hauch von Ewigkeit umgibt jeden schönen Grabstein, eine Statue ist die Schöpfung des Steinbildhauers und zeigt seine kreative Ausdruckskraft. Wenn Du nicht nur von heute bis morgen denkst, nicht nur nachmachen, sondern etwas Eigenes gestalten willst, wenn Du gut zeichnen, malen oder aus Ton gestalten kannst, dann bringst Du schon gute Voraussetzungen dafür mit, als Steinbildhauerin oder Steinbildhauer erfolgreich zu sein.
Deine Zukunft liegt in Deinen Händen. Wenn Du gern handwerklich arbeitest,
bastelst, reparierst, schraubst oder baust, dann bist Du ein Macher, kein Hocker.
Dann sind Tabellen und Datenerfassung nicht Dein Ding. Büroluft ist Dir zu dünn,
der Bildschirm zu klein. Soll heißen: Hard work fasziniert Dich mehr als Software.
Dann solltest Du dynamisch arbeiten, Steine bearbeiten, Schriften gravieren.
Wenn nicht Berge, dann doch wenigstens Treppen versetzen.
Praxis und Theorie. Die Ausbildung im Steinmetz-Betrieb vermittelt die
praktischen Fähigkeiten und einen umfassenden Eindruck von der Arbeitswelt des
Steinmetz. Ergänzt wird die Ausbildung durch die Theorie im Berufsschul-Unterricht.
Die Ausbildung im Betrieb wird durch einige Wochen überbetriebliche Unterweisung in einem
der vier Bildungszentren für das Steinmetzhandwerk vervollständigt. Hier treffen sich die Azubis
aus der Region, lernen gemeinsam und tauschen ihre Erfahrungen aus.
Der Steinmetz* bearbeitet Stein jeder Art: Naturwerkstein, Betonwerkstein bzw. Kunststein mit Werkzeugen
und Maschinen. Sein Schwerpunkt liegt dabei auf handwerklicher, geometrischer, oft bautechnischer Arbeit
nach Plänen (vgl. Wikipedia). Der Steinbildhauer hat seinen Schwerpunkt im kreativen, gestalterischen
Bereich. Der Beruf des Steinmetz setzt sich aus vier Sparten zusammen, viele Betriebe haben sich aber auf
einzelne Bereiche spezialisiert.
*Die Bedeutung des Wortes geht im Mittelhochdeutschen zurück auf „metzeln“ = hauen, zerhacken
Betriebliche Ausbildung
mit überbetrieblichen Lehr-
gängen und Berufsschule
im Steinmetz-
und Steinbildhauerhandwerk
Fachrichtung Steinmetz oder
Fachrichtung Steinbildhauer
als GeselleIn in der Denk-
malpflege
im Steinmetz- und Steinbildhauer-
handwerk als Selbständiger oder
als Führungskraft
im Steinmetz- und
Steinbildhauerhandwerk
des Handwerks
Wer wissen will wie das in der Praxis aussieht, guckt am besten gleich mal bei einem Steinmetz vor Ort vorbei.